Medizinische*r Fachangestellte*r – Berufsbild

Antje Walzer Bildungsberatung / Lehrgangskoordination

Was macht eigentlich…?

Medizinische Fachangestellte (Kurz: MFA, ehemals: Arzthelfer*in) sind die erste Anlaufstelle in der Praxis. Während der Untersuchungen assistieren die MFA den Ärzt*innen, dokumentieren Behandlungsabläufe und halten dies in der Patientenakte fest. Das Bedienen der medizinischen Geräte gehört zum Arbeitsalltag dazu.

Natürlich können Sie sich spezialisieren und auch internationale Qualifikationen erwerben.







viel wenig

Arbeit mit Menschen

Kreative Arbeit

Verwaltung & Planung

Körperliche Arbeit

Neugier & Einsatz

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Anforderungen

Was wird von mir erwartet?

Medizinische Fachangestellte (MFA) arbeiten in Arztpraxen und Krankenhäusern. Untersuchungs-/ Behandlungsräumen, Labore und der Empfang ist Ihr Gebiet. Arbeiten sie als Mobile Praxishelfer*in oder in der ambulanten Pflege, betreuen sie ihre Patient*innen Zuhause. Ihre Aufgaben erledigen sie auf Anweisungen bzw. Vorgaben von Ärzten und Ärztinnen.

MFA haben z.B. bei der Blutabnahme Körperkontakt mit Patienten. Blut und Körperausscheidungen sind alltäglich für sie und halten sich strikt an die Arbeits- und Gesundheitsschutz-Vorschriften, um Verletzungen durch medizinische Geräte zu vermeiden.

Hygiene ist das A und O – Desinfektions- und Reinigungsmittel kann Ihre Haut beanspruchen. Sie tragen Berufsbekleidung, schützen sich mit Einweghandschuhen und Mundschutz.

MFA stehen im telefonischen/postalischen Kontakt mit Facharztpraxen, Therapeuten, Beratungsstellen oder Leistungsträgern. Hierzu verfügen Sie über ein einwandfreies Ausdrucksvermögen, haben Ihr Ziel im Blick und arbeiten systematisch. Das MS-Office-Programm beherrschen Sie. Medizinische Fachangestellte sind im Empfangsbereich und Untersuchungs-/Behandlungsräumen tätig.

Für die Patienten sind medizinische Fachangestellte die erste Anlaufstelle. Daher sind ein gepflegtes Äußeres und ein höfliches, aber bestimmtes Auftreten sehr wichtig. Ist das Wartezimmer aufgrund voll, lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Da MFA nicht selten mit schweren Schicksalen in Kontakt kommen, brauchen Sie eine stabile Psyche. Vertrauliches Behandeln von Informationen steht an erster Stelle, da Sie der Schweigepflicht unterliegen. Fremdsprachenkenntnisse sind wünschenswert (z.B. Englisch, Türkisch, Russisch) bei Patient*innen mit Migrationshintergrund und Tourist*innen.

Ihre Arbeitszeiten gestalten sich je nach Öffnungszeiten der Praxis. Bei vermehrtem Patientenbetrieb kann Mehrarbeit anfallen. Bei Not-/Bereitschaftsdienst oder als Mobile Praxishelfer*innen arbeiten Medizinische Fachangestellte manchmal auch abends oder an Wochenenden.

Aufgaben

Welche Aufgaben und Tätigkeiten werde ich übernehmen?

Ihr Aufgabengebiet
Bei der Untersuchung, Behandlung, Betreuung und Beratung von Patienten unterstützen Medizinische Fachangestellte (MFA) Ärzt*innen und kümmern sich um organisatorische sowie verwaltende Tätigkeiten.

Verwalten, Organisieren und Strukturieren
MFA sind die rechte Hand der Praxis. Sie gewährleisten eine einwandfreie Organisation des Empfangs und sind eine Unterstützung im Behandlungszimmer. Bevor die Öffnungszeiten beginnen, sorgen Sie dafür, dass alle Instrumente, Arzneimittel und Formulare im benötigten Umfang in den Behandlungsräumen/ im Labor in ausreichender Form vorliegen. Im gesamten Tagesgeschehen haben Sie die hygienischen Aspekte im Blick und tragen Praxiskleidung.

Sind Sie am Empfang eingesetzt, treten Sie den Patient*innen freundlich und verständnisvoll gegenüber und pflegen in die Patientenkartei per Computer und Krankenkassenkarte die Patientendaten unter Berücksichtigung des Datenschutzes ein.

Die meiste Arbeitszeit verbringen Medizinische Fachangestellte mit organisatorischen und verwaltenden Aufgaben. Dazu gehören das Verfassen von Arztbriefen, Überweisungen an Fachärzt*innen und Kliniken sowie Privatpatienten-/ Krankenkassenabrechnungen. Auch der postalische Kontakt mit Behörden, Firmen und Trägern der Sozialversicherung gehört zu ihren Aufgaben. Für die Patient*innen füllen Sie auf Anweisung Atteste aus und pflegen die Patientenakten. Bei ihrer Arbeit berücksichtigen sie die einschlägigen Rechtsvorschriften und halten die ärztliche Schweigepflicht ein.

Während Ihres Dienstes tragen Sie neben Ihrer Arbeitskleidung auch Schutzkleidung, wie zum Beispiel Einweghandschuhe. Blut, Körperausscheidungen und Verletzungen dürfen Sie nicht aus der Ruhe bringen. Ist die Behandlung abgeschlossen, desinfizieren Sie alle Instrumente und Geräte und füllen und bedienen den Sterilisator. Medizinische Fachangestellte arbeiten auch im Labor; hier untersuchen MFA Blut, Stuhl und Urin. Um dort ein Ergebnis zu bekommen, werden unter anderem Mikroskope benutzt und Sie notieren im Anschluss das Ergebnis mit Sorgfalt und Sachverstand.

Arbeitsmittel

Mit welchen Arbeitsmitteln/-gegenständen werde ich arbeiten?

Medizinische Fachangestellte (MFA) sind einerseits Ansprechpartner für die Patient*innen und andererseits Verwaltungs- und Organisationstalente in Arztpraxen oder medizinischen Einrichtungen. Für die Pflege der Krankenblätter sowie elektronische Patientenakten sind Sie Ansprechpartner*in und haben jederzeit ausreichend Überweisungsformulare, Vordrucke für Krankmeldungen und Rezepte in den Sprechzimmern vorzuliegen. Blutabnahme, Blut und Urin Untersuchungen, das Bedienen der EKG-Geräte, die Betreuung bei Inhalationen und Bestrahlungen, das Verbändeanlegen und die Verabreichung von Medikamenten auf Anweisung gehören für MFA zum Tagesgeschäft. Um die Erregerübertragung (z.B. Bakterien, Pilzen, Viren) zu unterbinden, werden die verwendeten Instrumente und Apparate grundsätzlich nach jeder Benutzung desinfiziert, bzw. im Heißluftsterilisator oder Autoklaven sterilisiert.

Zudem sind Medizinische Fachangestellte für die fachgerechte Lagerung sowie die sichere Aufbewahrung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln verantwortlich.

Bearbeiten MFA Abrechnungen oder dokumentieren Behandlungen, so  verwenden sie Praxissoftware. Patientendaten halten Sie mit Kartenlesegeräten fest. Diese sind für die spätere Abrechnung mit den Krankenkassen notwendig. Mit dem Textverarbeitungsprogramm bewältigen Sie den Schriftverkehr, der in der Praxis anfällt.

Arbeitsbereiche

Wo werde ich eingesetzt?

Medizinische Fachangestellte (MFA) arbeiten am Empfang, im Büro, in Behandlungs-/ Untersuchungsräumen und im Labor.

In welchen Branchen kann ich tätig sein?

MFA sind in Arztpraxen unterschiedlichster Fachgebiete sowie Krankenhäusern, ambulanten Pflegediensten und weiteren Institutionen/Organisationen des Gesundheitswesens angestellt. Zudem finden sich Beschäftigungsmöglichkeiten in betriebsärztlichen Abteilungen von Unternehmen, medizinischen Laboren und bei Pharmaunternehmen in der Forschungsabteilung.

Branchen im Überblick:

  • Gesundheitswesen
    • Arzt- und Zahnarztpraxen, z.B. Facharztpraxen, betriebsärztliche Abteilungen von Unternehmen
    • Krankenhäuser, z.B. Fachkliniken, Hochschulkliniken, Rehabilitationszentren
    • Sonstige selbstständige Tätigkeiten im Gesundheitswesen, z.B. Gesundheitszentren, medizinische Labors
  • Politische Parteien, Verbände, Organisationen
    • Interessenvertretungen und Vereinigungen, z.B. Selbsthilfeorganisationen
  • Öffentliche Verwaltung
    • Öffentliche Verwaltung auf den Gebieten Gesundheitswesen, Bildung, Kultur und Sozialwesen, z.B. Gesundheitsämter
  • Darüber hinaus bieten sich Beschäftigungsmöglichkeiten in folgenden Arbeitsbereichen/Branchen:
    • Hochschulen, Fachhochschulen, Berufs-, Fachakademien
    • Universitäten, z.B. universitätseigene Labors
    • Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin
    • Sonstige Forschung und Entwicklung im Bereich Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin, z.B. Forschungseinrichtungen von Pharmaunternehmen

Tätigkeiten als Medizinische*r Fachangestellte*r (MFA) im Einzelnen

  • Termine telefonisch bzw. in der Praxis festlegen
  • Patienten empfangen
  • Patienten gezielt nach ihren Befindlichkeitsstörungen zur Einschätzung der medizinischen Dringlichkeit bzw. zur Erkennung von Notfällen befragen
  • bei neuen Patienten Krankenblatt anlegen, persönliche Daten und bisherige Krankengeschichte aufnehmen
  • Patienten im Wartezimmer betreuen, ggf. auch nach der Behandlung
  • nach Absprache mit dem Arzt/der Ärztin Rezepte ausgeben
  • Patienten zu Themen der Gesundheitsvorsorge beraten, ggf. auch Schulungen in der Praxis halten
  • Kontakte zu kooperierenden Therapeuten, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen pflegen
  • Patienten über Kursangebote informieren
  • Aufgaben im Rahmen von Disease-Management-Programmen übernehmen
  • Serviceleistungen organisieren und anbieten, z.B. Recall-System zur Erinnerung an Impftermine
  • als mobile/r Praxishelfer/in Patienten besuchen
  • Patientenbefragungen durchführen
  • Praxisräume vorbereiten, interne Abläufe planen
  • Postein- und -ausgang sowie Telefonverkehr abwickeln
  • Schriftverkehr erledigen
  • Arznei-, Heil- und Hilfsmittel nach Vorschrift aufbewahren und handhaben, Praxisbedarf bevorraten
  • Teambesprechungen organisieren, um Praxisabläufe zu optimieren
  • Patientendaten für die Untersuchung bereithalten
  • Instrumente, Geräte und Apparaturen für die Behandlung bereitlegen bzw. vorbereiten
  • bei diagnostischen Maßnahmen mitwirken, z.B. bei EKG, Röntgen oder Endoskopie
  • bei therapeutischen Maßnahmen mitwirken, z.B. bei Injektionen, Verbänden, Spülungen oder kleinen chirurgischen Eingriffen
  • Blutentnahmen für Laboruntersuchungen durchführen
  • in Notfallsituationen assistieren und Hilfe leisten, bzw. selbstständig erste Maßnahmen ergreifen
  • bei der Arbeit mit medizinischen Geräten und Apparaten Fehler in der Funktionsweise erkennen, Maßnahmen zu deren Beseitigung ergreifen
  • Instrumente und Geräte desinfizieren, reinigen und sterilisieren
  • bei der Anwendung medizinischer Geräte und Apparate mitwirken, insbesondere bei Diagnose und Therapie
  • Urin-, Stuhl- und Blutproben gewinnen und untersuchen, Ergebnisse dokumentieren und protokollieren
  • Labordaten bewerten und dokumentieren
  • Untersuchungsmaterialien aufbewahren, versenden und entsorgen
  • Patientenakten pflegen, Patientendokumentation
  • Schriftverkehr z.B. mit Patienten/Patientinnen, Behörden, Berufsorganisationen, Leistungsträgern erledigen
  • Arzt- und Überweisungsschreiben sowie Befunde und Krankheitsberichte schreiben und anfordern
  • Zahlungsvorgänge abwickeln und überwachen
  • Abrechnungen mit gesetzlichen Krankenkassen und anderen Kostenträgern durchführen
  • Quartalsabrechnungen durchführen
  • Rechnungen ausstellen
  • ggf. die Praxis-Homepage pflegen und aktualisieren (z.B. zu Pollenflug)
  • Studien koordinieren
  • Kongresse und auswärtige Termine organisieren
  • Lehrveranstaltungen planen (z.B. Räume reservieren)
  • Dienstreise- und sonstige Kosten abrechnen

Quelle: BERUFENET

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